…Es ist das Meer, weil immer im Wandel, weil immer in der großen Ordnung des Unendlichen, wie ein Spiegel des Lebens und des Philosophierens. Alles Feste, herrlich Geordnete: das Wohnen, das Geborgensein – unentbehrlich. Das es aber dieses Andere gibt, die Unendlichkeit des Meeres, das befreit gleichsam. Das bringt uns dorthin, wo alle Festigkeit aufhört, aber wir nicht ins Bodenlose versinken, sondern in das unendliche Geheimnis.
Die Unendlichkeit des Meeres ist etwas, das uns befreit von dem, an das wir zugleich gebunden bleiben und herrlich finden – nämlich: an das Wohnen und an das Geborgensein,…. Es geht darüber hinaus. Dies Darüberhinausgehende ist das Wesen des Philosophierens. Es Aushalten können, das nirgends der Boden ist und das in diesem, wo nirgends der Boden ist, der eigentliche Boden ist, über alles hinaus, wo an Nichts eine Fesselung stattfindet, das ist das unheimlich Einzige des Meeres, das es sonst nicht gibt.
Und dann natürlich alsbald das Bewusstsein, nein: das ist ja nicht das Leben, sondern das ist das Darüberhinaus – der Spiegel dessen – was wir brauchen, wenn wir über die Endlichkeiten unseres Gebunden seins hinaus dringen. Dieses elementare Erlebnis gleichsam barbarisch mit den reinen Elementen ist mir in meinem Leben ungemein kostbar gewesen. Die Unendlichkeit des Meeres steht im Unterschied zu allen anderen Naturerfahrungen…“